Lebenszyklus

Lebenszyklus
I. Betriebswirtschaftslehre:1. Begriff: Konzept, das von der Annahme ausgeht, dass die zeitliche Entwicklung eines Objektindikators (z.B.  Absatz eines Produktes) in charakteristische Phasen unterteilt werden kann und einem glockenförmigen Verlauf folgt, d.h., es wird von einer begrenzten Existenz des Objekts ausgegangen.
- 2. Produkt-L.: Es wird davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach einem Produkt von seiner Entstehung aus gesehen unterschiedliche Sättigungsphasen bis zu dem Zeitpunkt durchläuft, wo es vom Markt verschwindet.
- Teilphasen (vgl. Abbildung „Lebenszyklus“): (1) Einführung: Endet, wenn der Stückgewinn des Produkts positiv wird. (2) Wachstum: Bis zum Wendepunkt der Absatzmengenkurve, d.h., Absatzmengen steigen nicht mehr progressiv an. (3) Reifezeit: Bis zum zeitlichen Maximum des Stückgewinns. (4) Sättigung: Gekennzeichnet durch sinkende Stückgewinne, durch i.d.R. sinkende Preise und steigende Werbekosten, Ende mit dem absoluten Umsatzmaximum. (5) Degeneration: Erzielbare Absatzmenge nimmt zunehmend ab.
– Darauf aufbauend Bestimmung des  Altersprofils des Produktionsprogramms. Die Phasenabgrenzung ist nur aus der Rückschau möglich bei erfolgreich eingeführten Produkten. Das Modell suggeriert einen naturgegebenen Ablauf, es lässt dynamische Entwicklungen (z.B. technischer Fortschritt, Modeströmungen, Anspruchswandel) und Handlungen, die der Reife-, Sättigungs- und Degenerationsphase entgegenwirken, außer Acht.
- Vgl. auch  internationaler Produktlebenszyklus.
- 3. Bedeutung: Innerhalb des strategischen Managements soll der L. als Analyseinstrument Anwendung finden. Die Bedeutung ist aber relativ gering, da nur wenige Objektentwicklungen dem idealisierten Verlauf des L. folgen und es äußerst schwierig ist, die Position des Objekts im L. zu bestimmen.
II. Wirkungsforschung:1. Allgemein: Das Produktlebenszykluskonzept der  Wirkungsforschung betrachtet das Produktleben im Sinn einer Produktbiografie und differenziert dieses in verschiedene Phasen, wobei jedoch keine konsistente Aufteilung und Bezeichnung der einzelnen Phasen existiert. Exemplarisch sei hier das Produktlebenszykluskonzept der  Technikwirkungsanalyse genannt.
- 2. Phasen: (1) Forschung (im Sinn von Wirtschafts- oder produktnaher Forschung); (2) Entwicklung und Innovation; (3) Materialwirtschaft/Produktion); (4) Absatz/Marketing; (5) Produktnutzung (bezeichnet die Verwendung, und zwar den konsum- oder verwendungsorientierten Gebrauch oder Verbrauch von Produkten); (6) Phase nach der Nutzung (setzt an dem Punkt ein, an welchem ein Produkt nicht mehr entsprechend seinem ursprünglichem Verwendungszweck gebraucht wird bzw. gebraucht werden kann, und endet dort, wo das Produkt die verschiedenen Entsorgungswege der herkömmlichen  Entsorgung oder die verschiedenen Arten des  Recycling durchläuft).
- 3. Anwendung: Das der Wirkungsanalyse zugrunde liegende Produktlebenszyklusmodell ist als ganzheitlich zu bezeichnen; das zu untersuchende Objekt wird im zeitlichen Ablauf seines Existierens von der „Wiege bis zur Bahre“ erfasst. Literatursuche zu "Lebenszyklus" auf www.gabler.de

Lexikon der Economics. 2013.

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